KES steht für:

KES
Das ganzheitliche Schulungskonzept
zur Gewaltprävention
​
und ist ein ganzheitliches Schulungskonzept zur Gewaltprävention für alle Personen, welche sich
in ihrem Alltag mit potenziell konflitkthaltigen Situationen konfrontiert sehen. Durch KES sollen die Schulungsteilnehmer befähigt werden, in Konfliktsituationen professionell und
deeskalierend auftreten zu können und so einem möglichen Gewaltausbruch präventiv entgegen zu wirken.
Darüber hinaus werden Methoden zur Gewaltintervention und deren rechtliche Grundlagen erarbeitet.
Die Grundelemente Kommunikation, Eigensicherung und Selbstbehauptung spiegeln die drei nötigen Handlungsbereiche wieder, die zur funktionellen Gewaltprävention beherrscht und umgesetzt werden müssen. Das KES-Gewaltpräventionssystem betrachtet jede dieser Ebenen als eigenständigen Baustein und verbindet sie zu einem ganzheitlichen Konzept.
Durch diesen modularen Aufbau des KES-Schulungskonzeptes ist es den Teilnehmern möglich, Gefahrensituationen zu erkennen, diesen präventiv entgegenzuwirken und sich gegebenfalls aus einer eskalierenden Situation zu befreien.
I Kommunikation
Das Fundament des KES Schulungskonzeptes bildet das Modul "Kommunikation". Darin werden effektive und schnell erlernbare Gesprächstechniken vermittelt. Hierbei wird keine allgemeingültige Kommunikationsstrategie erarbeitet, welche wie eine Schablone auf jede Situation gelegt wird.
Im Gegenteil!
Vielmehr geht es darum den Teilnehmern die Essenz verschiedenster verbaler Methoden als gedanklichen Werkzeugkoffer an die Hand zu geben.
Dabei werden neben den Grundlagen deeskalierender Gestik und Mimik u. a. grundlegende Fertigkeiten aus dem "aktiven Zuhören" der "gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg" oder auch dem "Modell der 4 Seiten von Schulz v. Thun" theoretisch erarbeitet und im praktischen Rollenspiel erprobt und gefestigt.
Das Ergebnis spiegelt sich in einer gesteigerten Selbst- und Fremdreflektion wieder, die es den Schulungsteilnehmer ermöglicht, die verbale Ebene einer Konfliktsituation professionell und selbstsicher zu bewältigen.
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II Eigensicherung
Die Fähigkeit, Konfliktsituationen zu erkennen und deren mögliches Gefährdungspotenzial richtig einzuschätzen, setzt zunächst eine Sensibilisierung für verschiedenste Gefahrenquellen voraus.
Eine solche Sensibilisierung findet im zweiten Modul "Eigensicherung" des KES-Schulungskonzeptes statt. Um dies zu erreichen, wird in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern gemeinsam mit den Schulungsteilnehmern eine Analyse und Beurteilung von potentiellen Gefahren erareitet.
Um eine zeilführende Eigensicherung zu gewährleisten, reicht es jedoch nicht aus "nur" ein Gefahrenbewusstsein zu entwickeln. Es benötigt Handlungskompetenz und Strategien, welche in gefährlichen Situationen angewandt und beachtet werden können. Jene Kompetenzen werden anhand realer Beispiele mit den Teilnehmern erarbeitet und erlernt. Dabei wird im ersten Schritt eine Art "Gefahrenradar" im Sinne von Füllgrabe erarbeitet. Anschließend lernen die Teilnehmer Distanzen richtig einzuschätzen und eine für die jeweilige Situation schützende Körperhaltung einzunehmen und/oder ihre Position im Raum, im Sinne der Eigensicherung, postiv zu verändern (Monitoring). Über diese Kompetenzen hinaus wird insbesondere die Achtsamkeit der Teilnehmer verbessert, die es zu jeder Zeit ermöglicht, einen "Fluchtweg" aus der Gefahrensituation zu kennen.
Das Modul der Eigensicherung wird bereits während der Schulung eng mit den Kompetenzen aus dem Kommunikationsmodul verknüpft, wodurch ein erster Synergieffekt beider Module genutzt wird.
"Eine professionelle deeskalierende Kommunikation ist die Grundlage für eine erfolgsversprechende Eigensicherungsstrategie. Eine deeskalierende Kommunikation in einer konflikthaltigen Situation setzt jedoch ein selbstbewusstes Auftreten voraus, welches wiederrum durch anwendbare Eigensicherungskompetenzen erworben wird."
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III Selbstbehauptung
Nicht jede Situation ist berechenbar. Jede Begegnung mit Menschen ist individuell und niemals exakt identisch mit einer anderen. So kann beispielsweise eine durch Medikamentenmissbrauch ausgelöste
verminderte Steuerungsfähigkeiten bei einem Gesprächspartner dazu führen, dass jegliche verbale Deeskalationsbemühungen fehlschlagen. Darüber hinaus gibt es viele weitere denkbare Konstellationen, welche das Handeln eines Aktionspartners unvorhersehbar machen (z.B. psychische Störungen, Drogenmissbrauch, Sprachbarrieren oder einfach die fehlerhafte Fremdreflexion).
Mit einer solch bedrohlichen Situation setzt sich das dritte Modul Selbstbehauptung auseinander.
Hierbei werden den Teilnehmern standardisierte Techniken vermittelt, um sich aus verschiedensten Gefahrensituationen zu
entziehen. Neben spezifischen verbalen Interventionstechniken, werden ebenso grundlegende
körperliche proaktive Kompetenzen erarbeitet. Ziel ist es nicht, unzählige Techniken der Selbstverteidigung zu erlernen. Vielmehr führen wenige standardisierte Techniken zu einem
umfassenden Schutz in verschiedensten Situationen.
Möchte man jedoch die aus diesem Modul erlernten Kompetenzen verhältnismäßig und zielführend anwenden, sind die Kenntnisse aus den Modulen Kommunikation und Eigensicherung unabdingbar.
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